„Von der Schwerindustrie zur Kulturfabrik“

4 Sept

Radio mephisto 96,6 berichtet über die Offline-Variante von Schichtwechsel anlässlich des ersten Tages der Industriekultur Leipzig: Beitrag

Und hier gibts den Beitrag auch nochmal zu hören:

(cs)

„Industriestandort spricht (Kultur-)Bände“

1 Sept

Der Mitteldeutsche Rundfunk berichtet in seiner Sendung „Sachsenspiegel“ über den ersten Tag der Industriekultur in Leipzig. Mit dabei: ein Schwenk durch die Offline-Variante unserer virtuellen Ausstellung von 00:00:03 – 00:00:18: Beitrag

(cs)

Schichtwechsel jetzt auch offline!

24 Aug

Keine Sorge! Unsere virtuelle Ausstellung „Schichtwechsel“ bleibt natürlich online. Auszüge aus den Zeitzeugen-Interviews präsentieren wir aber vom 31.08. – 03.09. auch offline in der „Spelunke“ (am Radweg zwischen
Gießer- und Naumburger Straße). Bilder von heute verwaisten Industriearealen stehen dabei den Erzählungen von Zeitzeugen gegenüber, die in diesen Gebäuden vor und nach der Wende 1989/90 gearbeitet haben.  Mehr dazu unter: https://www.facebook.com/events/586803781357898/

(cs)

Die Stasi im Betrieb

25 Apr

Das Interview führten wir mit Manfred R., ehemaliger Mitarbeiter des VEB Bodenbearbeitungsgeräte „Karl Marx“.

Hatten Sie in Ihrer leitenden Position Kontakt zur Staatssicherheit?

Gab es auch andere Berührungen mit der Stasi?

Gab es eine Stasi-Akte über Sie?

(Anmerkung der Redaktion: Der von Manfred R. verwendete Begriff  „als Täter“ bezieht sich auf seinen offiziellen Kontakt mit der Staatssicherheit als zuständiger Leiter für Verkauf)

Sie sind oft in den Westen gereist. Gab es auch Kollegen, die das zur „Republikflucht“ genutzt haben?

Sie mussten Beurteilungen schreiben? Gab es noch mehr solcher Aufgaben?

Waren Sie Mitglied der SED?

Der Mittelpunkt des Lebens

25 Apr

Das Interview führten wir mit Manfred R., ehemaliger Mitarbeiter des VEB Bodenbearbeitungsgeräte „Karl Marx“.

Haben Sie sich mit dem BBG identifiziert?

Haben Sie noch mit ehemaligen Arbeitskollegen Kontakt?

Wie war das kollegiale Umfeld auf der Erprobungsstelle?

Es war also eher freundschaftlich?

Und wie war Ihr Verhältnis zu Ihrem Vorgesetzten, also dem ehemaligen Betriebsdirektor?

(ls)

„Als die Schornsteine noch rauchten“

17 Apr

Clemens Haug von der Leipziger Volkszeitung schreibt über unsere virtuelle Ausstellung „Schichtwechsel – Porträts aus dem industriellen Alltag des Leipziger Westens“. Der Artikel ist hier nachzulesen.

(cs)

„Ein digitales Gedächtnis zum Industriealltag im Leipziger Westen“

13 Apr

Gernot Borriss hat in der Leipziger Internetzeitung einen ausführlichen Artikel über unsere virtuelle Ausstellung „Schichtwechsel“ geschrieben. Nachzulesen: Hier.

(cs)

Schutt und Scherben

12 Apr

Hier ein interessanter Artikel auf Spiegel Online zur Umwandlung der volkseigenen Betriebe in privatwirtschaftliche Unternehmen bzw. deren Abwicklung und/oder Zerschlagen. U. a. mit einigen Fotos von brachliegenden Werksgebäuden. Darunter finden sich auch Bilder des VEB Polygraph…

(cs)

Kubaner in Großzschocher

31 Mär

Das Interview führten wir mit Manfred R., ehemaliger Mitarbeiter des VEB Bodenbearbeitungsgeräte Leipzig.

„Als Grünau neu gebaut wurde, wurde unsere Erprobungsstelle nach Großzschocher verlegt. Und dort daneben wurden drei neue Heime gebaut für die Kubaner. Die stehen übrigens jetzt noch, unbewohnt. Das waren über hundert Kubaner.

Es gab sicherlich zwei Gründe, vermute ich mal, weswegen die hergeholt wurden. Obwohl viele Leute unproduktiv eingesetzt waren, also eigentlich genug Arbeitskräfte vorhanden waren, hat jeder nach Arbeitskräften geschrien. Das war seltsam. Alle brauchten noch zusätzliche Arbeitskräfte. Da war das ganz günstig, dass man diese Leute bekam. Andererseits war es natürlich im kubanischen Interesse, dass die Leute in der Industrie ausgebildet wurden. Ich würde sagen, der Vorteil lag mehr bei den Kubanern. Einmal haben sie die Sprache gelernt und dann waren sie wirklich richtig in der Produktion drin und haben vieles mit nach Hause nehmen können. Auch die Vietnamesen, die hatten wir allerdings weniger. Die waren eher in anderen Betrieben.

Die Kubaner waren eher unter sich. Mit Ausnahme von wenigen, die sich eine Frau hier gesucht haben. Das gab es auch, aber das waren wenige. Sonst waren sie sehr isoliert und da hatten einige keine gute Meinung. Auch Leute von unserer Erprobungsstelle. Sie waren direkt neben uns und da haben wir mitbekommen, wenn mal ein bisschen gefeiert und ein bisschen getrunken wurde. Und dann flog auch mal was aus dem Fenster. Deswegen hatten manche keine gute Meinung. Aber ich habe sie dann beruhigt. Ich habe gesagt: ‚Schick mal hundert Deutsche irgendwohin, in ein Land, und die sitzen auf einem Haufen. Die lassen auch manchmal was los, wenn die so isoliert sind.'“

(ls)

Wir mussten ja jetzt zu den Banken!

31 Mär

Das Interview führten wir mit Manfred R., der ab 1985 die Verkaufsabteilung des VEB Bodenbearbeitungsgeräte Leipzig leitete.

„Als die Wende kam waren das ganz neue Bedingungen, mit Krediten und Zahlungszielen und dem ganzen finanziellen Drumherum. Das gab es vorher bei uns überhaupt nicht. Da gab es einen Maschinenbereitstellungsplan und da musste geliefert werden. Das war kein Verkauf in dem Sinne, das war ein Ausliefern. Im Ostexport hat man früher Listen mit den anderen kommunistischen Ländern ausgetauscht. Und wenn man auf der Liste stand, ging das Zeug dorthin und die lieferten dafür was anderes in die DDR. Wir wussten zwar gar nicht was, aber das ist egal. Wenn das drauf stand, ging das dorthin, da war das erledigt. Die Preise waren vorher ausgehandelt worden.“

Der Verkauf wurde vom Außenhandelsbereich in Berlin geregelt und bei der Wende waren die dann weg und wir standen alleine da – und mussten weiter verkaufen. Das war ein schweres Los. Ich habe gleich Verbindung aufgenommen mit einer westdeutschen Landwirtschaftsmaschinenfirma. Da bin ich einfach nach Westdeutschland gefahren mit dem Auto – ich wusste ja, wo die sind – bin rein und habe gesagt: ‚Na, können wir denn nicht zusammenarbeiten?‘ Und das hat sich dann entwickelt. Wir haben von denen Erzeugnisse übernommen, die wir dann produziert haben. Die haben auch gut dabei verdient, weil wir es sehr billig gemacht haben. Und wir hatten gleich Absatzgebiete dadurch. Der Partner, den ich dort hatte, der hat mich richtig väterlich behandelt.“

Wir mussten ja jetzt zu den Banken! – wir brauchten ja Geld. Wir haben bis 1993 noch viel exportiert in die ehemalige Sowjetunion. Das lief jetzt nicht mehr so wie früher, es war natürlich Schluss mit den Listen. Jetzt brauchten die Kredite von uns, sonst hätten die uns nichts mehr abgenommen. Bei der Bayrischen Vereinsbank, die gab es damals noch, hatten wir einen prima Kerl. Der hat gewusst, dass wir davon keine Ahnung haben. Woher sollten wir das auch wissen. Der hat uns dann erst einmal aufgeklärt, wie das läuft mit den Verträgen und den Krediten und mit den Banken. Da habe ich dann immer so dicke Vertragsunterlagen bekommen, die ich mir angucken musste. Ich musste dem glauben, was da drinsteht. Und dann habe ich für zehn Millionen solche Verträge unterschrieben… Aber ich wusste genau, das meiste verdienen die. Die haben bestimmt zehn Prozent von der Summe draufgeschlagen auf den Preis und haben das verdient. Für uns war es aber auch prima, dass wir unsere Maschinen weiter liefern konnten bis 1993.“

(ls)