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Das machte Hoffnung

31 Mär

Das Interview führten wir mit Andreas W., ehemaliger Mitarbeiter des VEB Schwermaschinenbau (Kirow-Werke).

Herr W., wie haben Sie persönlich die Wendezeit erlebt?

Haben Sie an den Montagdemonstrationen teilgenommen?

Wurde unter den Kollegen über mögliche Veränderungen spekuliert?

Welche Hoffnungen hatten Sie selbst zu der Zeit?

Haben Sie sich über die neue Reisefreiheit gefreut?

(ls)

Die Schlosser haben alle getobt

31 Mär

Das Interview führten wir mit Andreas W., ehemaliger Mitarbeiter des VEB Schwermaschinenbau (Kirow-Werk).

Wie ging es nach der Wiedervereinigung mit dem VEB Kirow weiter?

Wie haben Sie sich gefühlt, als Ihnen gekündigt worden war?

Was haben Sie nach Ihrer Kündigung gemacht?

(ls)

Von Engpässen und Deutz-Motoren

23 Mär

Die Produktion in der DDR hatte mit einigen Misständen zu kämpfen. So kam es in vielen Betrieben wiederholt zu einem Stopp der Produktion aufgrund von Materialmangel. Herr Andreas W. erinnert sich, dass sie dann an andere Brigaden „verliehen“ wurden. Das heißt, dass die Arbeiter in einer anderen Brigade ihre Arbeit als Schweißer, Schlosser etc. verrichteten. Als Disponent hatte Herr W. später tieferen Einblicke in diese Engpässe. Gefehlt haben so zum Beispiel bestimmte Blechstärken oder auch Rohre für Kranausleger. Diese wurden dann laut Andreas H. auch aus dem „kapitalistischen Ausland“ bestellt, da Firmen wie Mannesmann bessere Technologien besaßen, um hochfeste Baustähle zu ziehen. Allerdings bedurfte es guter Begründungen und viel Mühe einen solchen Ankauf aus der BRD genehmigt zu bekommen.

Lieferungen aus den kapitalistischen Ländern gab es aber auch aus anderen Gründen: „Wir haben von dort Material bezogen, zum Beispiel Motoren von Deutz. Denn wenn wir Kräne ins westliche Ausland geliefert haben, dann haben sie manchmal bestimmte Forderungen gestellt. Sie wollten zum Beispiel auf Kränen die Deutz-Motoren haben. Oder für eine Lieferung von Eisenbahn-Drehkränen nach Argentinien mussten wir eine spezielle Farbe für die Lackierung aus der BRD beziehen.“

(ls)

Kollegen aus Ungarn

25 Jan

„Wir haben zwei Kollegen aus Ungarn gehabt, mit denen hat sich ein richtig gutes Verhältnis entwickelt. Die waren relativ jung, unter 30. Manchmal war es ein Problem, dass die beiden überhaupt kein Deutsch sprachen. Vor allem am Anfang war es schlimm. Ich weiß noch, da habe ich manchmal mit den beiden allein in der Spätschicht gearbeitet. Das war nicht schön, denn man muss sich schon verständigen können, auch bei so handwerklichen Dingen.

Aber das hat sich dann richtig gut entwickelt. Die sind ein paar Jahre in der Brigade geblieben. Sie waren nicht verheiratet, die waren allein hier. Und sie waren auch voll mit eingebunden mit Brigadeabend und so. Da gab es überhaupt keine Ausklammerung.“

Andreas W., ehemaliger Mitarbeiter der Kirow-Werke, Leipzig-Lindenau

(ls)

Kurzbiografie Andreas W.

25 Jan

•    1956 geboren in Leipzig
•    1973 Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenmonteur, Richtung Stahlbau in VEB Schwermaschinenbau S.M. Kirow
•    bis 1982 im Kirow-Werk in Lindenau als Stahlbauer tätig, später auch als Disponent und Transporter
•    1982-1991 technischer Kontrolleur/Schweißkontrolleur im Kirow-Werk in Böhlitz-Ehrenberg
•    in dieser Zeit zwei Jahre Abendschule zum Maschinenbaumeister (Industriemeister)
•    1991 Kündigung während Privatisierungsprozess
•    1992-93 Weiterbildung zum Managementassistenten
•    1993-94 ABM
•    1994-96 Weiterbildung Immobilienkaufmann
•    anschließend arbeitssuchend und Gelegenheitsjobs (z.B. als Hallenwart)

(ls)

Das Leben gehört hier hin

22 Jan

Herr W., was sagen Sie als Ur-Lindenauer, der seit 1956 hier lebt, zu der Wiederbelebung des Stadtteils in den letzten Jahren?

aw

Bild

Kirow 1986

28 Dez

Kirow 1986

Andreas W. als technischer Kontrolleur in den Leipziger Kirow-Werken 1986.

(c) Andreas W., Leipzig

Kranfahrer überwiegend weiblich

28 Dez

„Wir haben Laufkatzen gebaut, also die Teile, die sich bei Kränen waagerecht bewegen. Da haben teilweise nur die Stahlkonstruktionen ohne Maschinenteile 15-20 Tonnen gewogen. Der Stahlbau war eine ziemlich harte Arbeit und es war auch schmutzig. Ich hab mir die Hallen später noch einmal angeguckt, als dort nur noch zwei drei Schlosser arbeiteten. Das war aber mit der damaligen Zeit nicht mehr zu vergleichen. Heute fährt man die Kräne von unten mit einer Handbedienung. Damals saßen Kranfahrer direkt oben auf stationierten Laufkränen und bedienten ihn von dort. Das waren in erster Linie Frauen, die das gemacht haben.“

Andreas W., ehemaliger Mitarbeiter der Kirow-Werke, Leipzig-Lindenau

Wie es wirklich war

28 Dez

„Manchmal verklärt man ja auch bestimmte Dinge und hat’s anders in Erinnerung wie es eigentlich war.“
Andreas W., ehemaliger Mitarbeiter der Kirow-Werke, Leipzig-Lindenau